Süddeutsche VMM in Backnang

Wie immer sollte auch in diesem Jahr der große Stolperstein für viele Vereine die „Süddeutsche“ sein. In Backnang ging es hoch her, Emotionen und Spannungen, scheinbar zentnerschwere Lasten lagen auf den Schultern der vermeintlichen Punktebringer. Ralf Matusche knobelte mit Albert Minasyan an der optimalen Positionierung der 2 Mannschaften. Von Vornherein war klar, dass alle Athleten kämpfen sollten und nur eine Mannschaft in einem solchen Feld weiterkommen kann.

So konnte die „schwächere“, aber nicht minder geschätzte Mannschaft I zunächst ein tolles Unentschieden gegen die Kampfgemeinschaft Mannheim/Offenburg aus Baden erzielen (3:3, 30:30 ), wurde jedoch mit einer klaren 7:0 Niederlage gegen Abensberg und einer weiteren Niederlage mit 5:2 gegen Sindelfingen am Weiterkommen gehindert. Trotz fehlendem Leichtgewicht wegen Verletzung von Lennart Wodnitzki konnten sich z.B Hugo Murphy bis 55kg und Florian Peter bis 66kg in Szene setzen und wichtige Punkte für den TSV erzielen. Auch Tim Güther hatte durchweg harte Auseinandersetzungen im Schwergewicht, indem ein paar Kilo mehr manches mal entscheidend sein können.

Die durch die Fremdstarter David Karle (-55kg), Felix Hulm (-60kg) und Kilian Brandhofer im Schwergewicht verstärkte Mannschaft II kam nicht so recht in die Gänge: zwar gab es ein schnelles 7:0 gegen die schwächere Abensberggruppierung, aber die folgende Begegnung gegen Steinheim lief alles andere als rund. “..nur nicht die Quali vermasseln,“…rumorte es in den Athletenköpfen.
Statt der erwarteten Siege von Niklas Blöchl und Sammy Enkelmann konnten ihre Gegner Norman Kästle und Lukas Klemm taktisch geschickt ein Unentschieden erzielen. Kilian Brandhofer unterlag Kevin Hermann… Die Begegnung endete nach einem weiteren Unentschieden mit 2:2 (14:15 !) und einem Sieg für Steinheim. „Insgesamt sind meine Jungs zu verhalten in ihre Begegnungen gegangen“, sagte Ralf.

Wirklich rund lief es auch nicht gegen Karlsruhe, Felix Hulm (-60kg) wurde von Robert Kropp mit Ippon gekontert, und Lukas Vennekold wurde von Kunold unerwartet mit Fußfeger erwischt.
Sebastian Freytag behielt die Nerven gegen Roman Kayser im letzten Kampf: nach kräftezehrenden vier Minuten konnte er durch die Niederlage mit Wazaari bei einem Endstand von 3:3 (30:27) das Weiterkommen als Poolzweiter in das Halbfinale sichern.
Ralf mobilisierte die Jungs: „Nicht auf Unentschieden, auf Sieg sollt ihr kämpfen und vertraut auf eure Stärke!“ Gegen Sindelfingen gab es noch eine Rechnung aus dem vergangenen Jahr zu begleichen. Dort konnte damals der VFL die Teilnahme für die Deutsche klar machen.
Felix Hulm gestaltete einen ausgeglichenen Kampf gegen Andi Finkbeiner, Niklas konnte mit Ippon obsiegen, danach gab es ein nicht nachvollziehbares Hansoku make für Luky gegen Kai Klein wegen unerlaubtem Beingreifen.

Der gesundheitlich angeschlagene David Karle punktete überzeugend gegen Thorsten Müller. Auch Sammy konnte -46kg einen sicheren und schnellen Sieg einfahren. Unser „Brandy“ musste wegen Rückenbeschwerden passen, so wollte Lukas Plösch im Schwergewicht dem athletischen Sandro Makatsaria Paroli bieten, leider ohne Erfolg. Bei 3:2 musste es Gianni Rapalli richten. Und das tat er: Jannis Pollak, ein nicht unbeschriebenes Blatt, hatte an diesem Tage das Nachsehen gegen die Physis unseres Athleten. Der Endstand von 4:2 bedeutete Finale und Revanche gegen Steinheim.

Dort ließen es unsere Jungs so richtig krachen. Felix Hulm legte mit Wazaari-Sieg gegen Alexander Frank vor, Niklas siegte gegen Norman Kästle durch Würgetechnik, und Luky legte Eric Schmidgall auf’s Kreuz.
David Karle musste nach tollem Kampf gegen den starken Simon Lay mit kleiner Wertung passen.
Sammy machte nach Yuko-Führung und blitzsauberem Uchi mata Ippon gegen Lukas Klemm bereits den Sack zu.
Doch damit war’s noch nicht genug. Mutig kämpfend musste sich Lukas Plösch zwar Kevin Hermann geschlagen geben, aber Gianni war noch siegeshungrig: konzentriert holte er mit kraftvoller Aushebetechnik den 5. Punkt für die Mannschaft.

Ein würdiger, telegener und versöhnlicher Abschluss dieses nervenaufreibenden Tages ist dieses Finale zweifelsohne gewesen.
„..da haben meine Jungs so richtig gezeigt, was in Ihnen steckt“, freut sich der frischgebackene Vater und frischgebackene Süddeutschemannschaftsmeistertrainer.

„Go for it“ Teil III gibt’s dann in der eigenen Halle zusammen mit der Mädchenmannschaft am Wochenende des 10. und 11. Dezembers bei der Deutschen. Zuschauer, Judobegeisterte und Fans sind herzlich eingeladen!