Bronze für die Mädchen und Rang 5 für die Jungs auf der Deutschen VMM

Als Titelverteidiger waren die U 17 Athleten an den Start gegangen, ein großes Erbe gab es also zu verwalten: Das Double vom Vorjahr hatten fast alle miterlebt. Der starke 95-er Jahrgang hinterließ zwar einige Lücken, doch auch die Judoka aus den jüngeren Jahrgängen waren bereit und gut vorbereitet.

Am Samstag machten die Jungs den Anfang. Das Organisationsteam in Großhadern zeigte sich wie immer routiniert in der Ausrichtung dieses Großevents. Zwei Fremdstarter hatte Trainer Ralf Matusche mit in die Mannschaft aufgenommen: Timo Cavelius, der permanent am Stützpunkt trainiert, also heimisch ist, bis 66kg und Dominic Röder bis 46kg, der bei den diesjährigen Sichtungsturnieren auf sich aufmerksam gemacht hatte.
„So sind wir ganz gut aufgestellt“, so der Coach.

Der JC Hennef hatte jedoch auch einige dekorierte Kämpfer in seinen Reihen. Aber unsere Jungs kämpften couragiert und standen nach Sieg gegen die Nordrheinwestfalen dem JC Leipzig gegenüber. Diese verfügten über eine starke Physis, sodass es, kombiniert mit einem unerfreulichen Hansokumake in der 46- Klasse nicht zum Sieg reichte. Schade. Neu motiviert gab es dann in der Trostrunde wenig Probleme mit der z.T. noch sehr jungen Truppe aus Remscheid (NRW). Ein Stückchen näher war man dem Ziel gekommen, um um die Medaillen mitzukämpfen.

Hildesheim wartete in der nächsten Begegnung auf unsere Mannschaft. Im vergangenen Jahr war dies die Finalbegegnung. Ralf coachte ruhig und die Jungs standen nach Sieg im kleinen Finale. Gut gemacht! Dies war das Minimalziel gewesen. Aber die Medaille sollte her!
Der VFL Sindelfingen, der 2011 auf der Süddeutschen das Nachsehen gegen Großhadern hatte, war in diesem Jahr als Sieger der Gruppe Süd mehr als gut bestückt. Michael Stecher machte bis 50kg gegen den zwei Jahre älteren und routinierten Lukas Klemm einen guten Kampf, unterlag jedoch mit Wazaari. Andi Finkbeiner überraschte Sebastian Freytag bis 73kg mit einer Blitzattacke, Timo Cavellius punktete bis 66kg gegen Marcel Schleer ebenso souverän wie in den Kämpfen zuvor. Alles war auch noch drin nach der knappen Niederlage von Dominic Röder in der Gewichtsklasse – 46kg durch Bestrafung. Simon Höllerich, der über den ganzen Tag schon eine Topleistung abgerufen hatte und sensationell gekämpft hatte, legte Milot Jusufi im Schwergewicht auf die Matte. Nach einem ausgeglichenen Kampf konnte Sammy Enkelmann leider nur ein Unentschieden gegen Alexander Frank bis 60kg beisteuern und Lennart Wodnitzki unterlag Kai Klein in der letzten Begegnung bis 55kg. Viele „Wenns“ können die Mannschaft auch nicht über den unliebsamen 5. Platz hinwegtrösten, nur die Tatsache, dass alle Mannschaftsmitglieder noch zumindest ein weiteres Jahr, sogar zum größten Teil zwei bzw drei Jahre gemeinsam auf der Matte stehen können.

Glückwunsch an alle Kämpfer, Dank an den engagierten Trainer Ralf und unsere Fremdstarter!!

Am Sonntag waren die Mädchen am Start, das unbesetzte Schwergewicht machte schon im Vorfeld Kummer. Und auch die 70kg Klasse schien nicht so recht zur Konstellation unserer Athletinnen zu passen. Lorenz hatte zur Verstärkung der Mannschaft Maxi Rautenstrauß aus Grafing -70kg aufgestellt und bis 63kg Katharina Ertl aus Lenggries. Beide Athletinnen sind in die Trainingsgruppe schon lange integriert, da sie in Großhadern regelmäßig trainieren.Außerdem sollte Monika Benning bis 48kg unterstützen.

Zunächst hatten die Mädchen den BC Samurai Berlin als Gegner. Diese Hürde wurde gemeistert und bescherte eine gut aufgestellte Truppe vom JC 66 Bottrop. Harte Kämpfe gab es, die Großhaderner Mädchen blieben jedoch bis zum Schluss konzentriert und gaben alles. Wie am Tag zuvor waren die niedersächsischen Mannschaften durchweg gut bestückt: Der MTV Vorsfelde, der später auch deutscher Mannschaftsmeister wurde, bot unseren Mädchen Paroli. Unsere Mannschaft fightete, blieb jedoch am Ende glücklos, schade.
Aber Lorenz pushte die zunächst enttäuschte Mannschaft : Jetzt Bronze, Ihr schafft das!

Philine legte mit einem rasanten Kampf bis 52kg gegen Marieke Manzel vor, Katharina Ertl setzte noch einen drauf mit ihrem Sieg bis 63kg gegen Hannah Dettmar. Loretta Schätz musste diesmal bis 70kg „ran“, dort hatte sie leider wenig Möglichkeiten gegen die physisch starke Julie Hölterhoff. Monika Benning zeigte jedoch bis 48kg wenig Respekt vor der Europameisterin Soraya Bernstein, sie kämpfte mutig und angriffslustig mit. So konnte Soraya nicht zum Zuge kommen, ein tolles Unentschieden liess die Halle toben. Michelle, die an diesem Tage schon häufig am Boden gezaubert hatte, liess ihrer Gegnerin Anica Schlesinger keine Chance und erhöhte somit zum 3:1!! Bis 44kg gab Eliana Pielmeier Vollgas, Lea Markloff jedoch bezwang unsere Gegnerin im Haltegriff. Maxi Rautenstrauß, die sich bis 70 kg „hochgefuttert“ hatte, sollte nun im Schwergewicht zeigen, was sie drauf hat. Und das tat sie: Ebenso bissig und flink wie in den erfolgreichen Kämpfen zuvor besiegte sie Annika von Hagen. Ein tolles Ergebnis, das mit geballter Kraft von den Mädchen mit einem vielumjubelten 4:2 und einer Bronzemedaille belohnt wurde.

Lorenz war glücklich und freut sich auf die Arbeit mit den „Damen“ in der kommenden Saison. Gekürt wurde dieser Erfolg durch die Anerkennung Michelles hervorragender Bodenarbeit: Hartmut Paulat verlieh ihr den Technikerpreis. Ein tolle Veranstaltung mit sehr guter Stimmung und dem 3. und 5. Platz für unsere Mannschaften bleibt allen- trotz Vorweihnachtstrubel- sicherlich in bester Erinnerung.