Ranandi Holstein vergoldet sich die Reise nach Österreich

Das Osterturnier in Kufstein wurde dieses Jahr vom TSV Großhadern nicht offiziell angefahren, aber einige Eltern der U12/U14/U16-Kids haben sich gefunden, um den kurzen Trip über die Grenze zu unseren südlichen Nachbarn zu wagen. Dabei waren Alexander Grabmaier, Carolina Grabmaier, Felix Winter, Hanna Forstner, Johannes Abold, Johannes Naefe, Ranandi Holstein, Theresa Abold.

Insgesamt 489 Starter (189 weiblich, 300 männlich) aus 10 Nationen sorgten für harte Konkurrenz, sodass es für die meisten hieß: Kampferfahrungen sammeln. Zwei Medallien konnten aber für Großhadern erzielt werden:

Johannes Naefe (U12, – 27 kg) erwischte eine sehr schwere Gruppe. Im ersten Kampf gegen Jonathan Hempel vom TSV Waging am See setzte er sich aber durch, ebenso gegen Alexander Vrabetz vom JC Wimpassing. Das hieß: Finale! Trotz vollem Einsatz und viel Geschick konnte er sich leider gegen Simon Tege vom DHSZ Domaszeki Sport nicht durchsetzen. Egal, am Ende war es Silber – bei dieser starken internationalen Konkurrenz ein mehr als beachtliches Ergebnis. Glückwünsch Johannes!

Carolina Grabmaier (U12, -40 kg) zeigte ebenfalls eine gute Wettkampf-Leistung und erreichte am Ende nach einer Niederlage in kleinen Finale gegen Mavie Rabl vom JZ Innsbruck einen guten fünften Platz.

Auch Ranandi Holstein (U12, -36 kg) war das erste Mal in Kufstein. Ihr erster Kampf gegen Jasmin Flitta (TV Kaufbeuren) war nach 6 Sekunden mit Ippon, der nächste gegen Katharina Bürger (SV Nittendorf) nach zwei Minuten mit einem Waza-ari relativ unspektakulär beendet, während dann im Halbfinale Jessica Duch von den Harteck Hornets auf sie wartete. Seit einem Jahr konnte Ranandi sie nicht mehr besiegen, zuletzt verlor sie vor vier Wochen beim Austrian Cup gegen ihrer Hartecker Gegnerin und Freundin – und zwar durch den „Nackengriff“, der ja in Österreich schon in der U12 erlaubt ist. Diesmal wollte sie auf der Hut sein. Es wurde der erwartet schwere Kampf. Jessi ging gleich stark los, aber Ranandi war auf sie und auf die Österreichischen Regeln besser eingestellt und konnte alle Angriffe abwehren und gelegentlich auch kontern, aber es gab in der regulären Zeit keine Wertung. Damit hieß es „Golden Score“, der in Österreich auch bis zum Sieg einer Athletin ausgetragen wird (in Deutschland ist in der U12 nach 2 Minuten Schluss). Der Kampf wogte hin und her, keine Kämpferin gab sich eine Blöße und langsam gingen Jessica die Kräfte aus. Ranandi war gewarnt und wagte sich weiterhin nicht aus der Deckung, weil Jessi immer noch perfekt blockte. Nach ca. sechs Minuten Golden Score konnte Jessi kaum noch aufstehen, aber tapfer lehnte sie einen Abbruch ab – man hatte das Gefühl, dass sie sich sogar während des Kampfes wieder erholen konnte, denn sie griff wieder an! Ranandi wehrte mit letzten Kräften ab, konnte nach sage und schreibe 7:42 Minuten Overtime erfolgreich mit einem Morote-seoi-nage punkten und zog somit ins Finale ein. Fairer Applaus auch von den Hornets für die glückliche Gewinnerin.

Im Finale wartete dann die nächste schwere Gegnerin, Jolina Reinhold aus Abensberg. Nur eine Woche vorher in Passau hatten die beiden sich unentschieden getrennt – also jetzt: Chance auf Klärung. Jolina hatte ihre Vorkämpfe relativ schnell gewonnen und schien noch recht frisch zu sein. Ranandi hatte sich glücklicherweise etwas erholen können und wollte – einmal im Finale – jetzt auch den Pokal holen. Daher wurde dieser Kampf sehr engagiert-abwartend von beiden angegangen. Nach zwei Minuten hieß es wieder: keine Wertung, Gold Score. Erstaunlicherweise sah man Ranandi die Erschöpfung kein bisschen an. Die Körpersprache war frisch und kampfeslustig. Der Kampf wogte hin und her, einige schöne Aktionen wurde jeweils von der anderen Kämpferin blitzschnell noch im Fallen abgewehrt, sodass es keine Wertung gab. Nach ca. 3 – 4 Minuten Overtime gingen tatsächlich die Kräfte bei beiden langsam aus, die Angriffe wurden unkonzentrierter. Die letzten Reserven hatte nach 4:20 Overtime jedoch Ranandi, und mit einem schönen Haltegriff konnte sie den Kampf letztendlich für sich zu entscheiden. Glückwunsch Ranandi!

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