Ukrainische Judoka – zwei Wege zum TSV Großhadern

Seit März kommen ukrainische Kinder und Jugendliche auf ihrer Flucht vor dem furchtbaren Krieg in München an. Sie wurden aus ihrem normalen Leben gerissen, Schule, Sport und Freunde mussten sie in ihrer Heimat zurücklassen.

Darunter sind erstaunlich viele kleine Judoka, die sehr schnell ihren Weg in die Vereine finden. Da die Trainings des TSV München-Großhadern immer schon für alle Flüchtlinge frei zugänglich sind, konnten auch wir viele dieser Kinder begrüßen.

Auf zwei Wegen konnte die Judo-Abteilung bislang erfolgreich Integration betreiben:

In der Siegi-Sterr-Judohalle in Großhadern können die ukrainischen Kinder kostenfrei in alle Trainings kommen, die zu ihrer Alters- und Könnensklasse passen. Sie werden erst einmal über den BLSV versichert, konnten bis jetzt weitgehenst durch die Hilfe von DAX-Sports mit Anzügen versorgt werden und bekommen, sollten sie gleich zum Wettkämpfen gehen wollen, einen Judo-Pass, für dessen Beschaffung wir wiederum finanzielle Unterstützung durch den BJV erhalten. Und tatsächlich haben wir inzwischen von kleinen Anfängern über die U15 bis zu zwei 17-Jährigen im Stützpunkttraining schon in allen Gruppen ukrainische Gäste. Sehr hilfreich ist dabei, dass einer der ukrainischen Jugendlichen gerne in den Kindertrainings unterstützt und so mithilft die Sprachbarriere für die Kinder zu überwinden.

Unsere zweite Ukraine-Judo-Hilfe ergab sich über unsere Kooperation mit der Gemeinde Gauting, in deren Mehrgenerationenhaus etliche ukrainische Flüchtlingsfamilien untergekommen sind. Diese Kindergruppe wünschte sich geschlossen ein Judotraining, weswegen die Gemeinde mit der Bitte um Durchführung auf uns zukam. Einer unserer Mitglieder wohnt vor Ort, ist Betreuer unserer SAG und leitet unsere Vereinskooperation mit dem Gautinger SC, zudem spricht er aus seinem früheren Engagement in Tschernobyl die russische Sprache. Die Gemeinde stellt kostenfreie Räumlichkeiten zur Verfügung und die Rathausmitarbeiter spendeten hier aus privaten Mitteln die Judoanzüge für alle Jugendlichen. Dieses Training läuft auf russisch ab und hatte derartig starken Zulauf, dass sich demnächst wohl sogar eine Aufteilung in zwei Leistungsgruppen empfiehlt. Es können daher gerne weitere Ukrainer aufgenommen werden.

Wir danken an dieser Stelle unseren Helfern und Spendern aus der Judofamilie des TSV München-Großhadern, der Rathaus-Crew in Gauting, Dietmar Nowak und DAX-Sports und dem Bayerischen Judo-Verband!