„Good Boys“ beim DJB-Sichtungs-Turnier in Bamberg
Während die Bundesligamannschaft der Männer in einem furiosen Kampf in Hamburg das Finale in München in drei Wochen klar machte, zog Winston Gordon als Betreuer der MU 18 aus, um seinen Schützlingen vom Mattenrand wertvolle Tipps auf dem Weg zum Treppchenplatz zu geben. Und sein Einsatz hat sich mehr als gelohnt: mit insgesamt 5 Medaillen bei acht Großhaderner Teilnehmern konnte er sich am Ende des Tages entspannt beim Mannschaftsfoto präsentieren. Das Bamberger Domreiter Turnier, neben Herne das zweite Sichtungsturnier dieser Altersklasse, bietet traditionell den Kämpfern aus Süd/Südwest und West die Möglichkeit, sich für den Nationalkader zu empfehlen. Sven Hesse, Nationaltrainer der MU18, vor Ort beobachtend, schritt in die Auslosung nicht ein, er wollte sich einen Überblick verschaffen. So hatten manche Athleten einen „Hammerpool“, andere konnten langsam in das Turnier hineinkommen.
Jano Brodnig konnte bis 50kg die erste Begegnung deutlich für sich entscheiden, danach musste er jedoch unterliegend in die Trostrunde. Dort gab es nach hartem Kampf leider eine Hanteientscheidung gegen ihn, und dies bedeutete das vorzeitige Aus für den engagierten Judoka.
Bis 60kg versuchten gleich zwei Athleten ihr Glück in einem guten Feld. Nach einem vorzeitigen Sieg mit sauberer Technik unterlag Michael Stecher in der zweiten Begegnung und konnte auch in der Trostrunde den starken Gegner nicht bezwingen. Schade, aber Michael hat, genauso wie Jano, im kommenden Jahr noch einmal die Möglichkeit anzugreifen.
Für Lennart Wodnitzki lief es in der gleichen Gewichtsklasse kämpfend besser: seine ersten zwei Gegner waren geradezu maßgeschneiderte Aufwärmgegner für ihn, mit schnellen und variablen Techniken siegte er jeweils überlegen vorzeitig. Im nächsten Kampf wartete Michel Adam aus der Pfalz auf ihn: bei deren letzter Begegnung hatte sich Lennart den Finger gebrochen, heute wollte er ihn bezwingen; aber Adam drehte richtig auf und beförderte unseren Athleten leider in das kleine Finale. Martin Bizon aus NRW wollte Bronze ebenso zwingend wie er. Zu Beginn ließ sich Lenny noch ein wenig erschüttern. Zunehmend konzentriert kämpfend wurde er bissiger und konnte zum Ende des Kampfes konsequent eine Wertung erzielen, die völlig zu recht Edelmetall bedeutete.
Sammy Enkelmann bis 66kg am Start, wurde gleich in der ersten Begegnung mit seinem Konkurrenten aus dem DJB-Kader, Maurice Püchel, aus NRW konfrontiert. Leider fehlte Sammy die Courage, konsequent anzusetzen, und so beförderte der spätere Turniersieger Püchel Sammy in die Trostrunde. Dort gab es harte Auseinandersetzungen mit zum Teil physisch sehr starken Linkskämpfern, die unser Athlet jeweils eindeutig für sich entscheiden konnte. Unter Winston’s Anfeuerungen „Good Boy“ konnte Sammy in einem furiosen kleinen Finale Judo vom Feinsten präsentieren. Bronze Nummer zwei also an Großhadern!
Bis 73kg gab es zwar nur 12 Teilnehmer, Sebastian Freytag und Hugo Murphy aber konnten an diesem Tage zeigen, wo der Hammer hängt. Nach jeweils zwei rasanten vorzeitigen Siegen standen sich Basti und Hugo im Finale gegenüber. Ein vereinsinternes Duell ist in der Regel eher eine zähe Angelegenheit: Sebastian konnte jedoch mit einem schnellen Sassai den Turniersieg zum zweiten Mal in Bamberg für sich verbuchen und auch somit das einzige Gold für die U17er Truppe.
Jerone Angene wollte es mit der Konkurrenz bis 81kg aufnehmen. Leider musste er jedoch nach verlorenem Auftakt in der Trostrunde sein Glück suchen; und er fand es: Jerone kämpfte mutig und beförderte hochklassige bayerische Athleten ins Aus. Eine wirklich hervorragende Leistung des 81-kg Mannes. Am Ende hieß dies Bronze und ein strahlendes Gesicht für unseren Athleten.
Bei Mario Güther lief es nicht rund in der plus Kategorie, zu übermächtig überrumpelten ihn seine Gegner. Schade, aber auch für ihn gibt es noch ein weiteres Jahr!
Winston hatte neben „rabotta, rabotta, dawei, dawei“ auf den Nebenmatten ein neues Vokabular mit „work-work-work“, „grip“, und „you’re the first“ aufs Tablett gebracht. Er zeigte sich präsent und betreute jeden der Jungs individuell coachend mit der Sicht auf die Kapazitäten und technischen Möglichkeiten jedes Einzelnen. GOOD JOB! Winston und vielen Dank von den erfolgreichen „Good boys“, die im Medaillenranking ganz oben stehen. Diese Erfolge machen Mut und Lust auf die anstehende Mannschaftsmeisterschaft und den Athleten sicherlich ausreichend Motivation zum Trainieren.