Bundesliga Frauen: Gemischtes Doppel mit gemischten Gefühlen
Der Doppelkampftag am 28.5 sollte es richten: es galt Boden gut zu machen, vor allem für die Männer, sie wollten am 3. Kampftag vor heimischer Kulisse den Anschluss in der Bundesliga schaffen.
„Es ist nicht leicht, als deutscher Meister auf die Matte zu gehen“, so Gerhard Dempf, „wir müssen heute in den richtigen Rhythmus kommen“. Trotz Ferien war die Halle gut gefüllt, die Zuschauer in freudiger Erwartung.
Die Frauen waren motiviert und furchtlos, dort gab es keine Favoritenrolle, der JC Wiesbaden hatte eine gute Truppe am Start, eng würde es werden, so erwartete es die Teamchefin. Coach Lorenz Trautmann vertraute auf seine Frauenmannschaft. Eng wurde es am Ende nicht, aber spannend und mit durchweg guten Kämpfen eine tolle Mannschaftsleistung. Allen voran sicherlich den Zwillingen Amelie und Theresa Stoll eine großartige Leistung zollend, Maria Ertl, sehr souverän im 52kg Limit und Jana Bauernfeind, die im zweiten Durchgang ihre Gegnerin am Boden festnagelte.
Die Stoll-Sisters bezwangen – jeweils hochgestellt in die 63kg Klasse – keine geringere als Vivian Herrmann, deutsche Meisterin in dieser Kategorie. Theresa benötigte gerade einmal rasante 15 Sekunden dazu.
Zudem war auf Milica Nikolic im Leichtgewicht wiederholt Verlass. Schnell und vielseitig zauberte diese auf der Matte und steuerte 2 Punkte zum Sieg bei.
Neu im Team bewährte sich Amy Livesey ; leider ließ sie sich im ersten Durchgang von ihrer Gegnerin überraschen, in Runde zwei jedoch nichts anbrennen.
Mit einem 10:4 am Ende gab es nur lachende Gesichter. Die Frauen rangieren nun auf Rang drei der Gruppe Süd, eine mehr als gute Ausgangsposition, bevor es ein „ Derby“ gegen die Bundesligamannschaft aus Gröbenzell geben wird.
Bei den Männern lief es nicht so rund; auf die jungen Athleten, den Nachwuchs mit Bundesligaerfahrung, sollte vertraut werden. Der JC Leipzig stand mit einer Mischung aus erfahrenen Athleten, Nachwuchskämpfern und ausländischer Verstärkung auf der Matte.
Kalle Frey sollte heute als erster Kämpfer bereits Zeichen für die Großhaderner Männer setzen. Leider konnte er sein Potenzial nicht ausreizen, was sicherlich seinem vorolympischen Trainingszyklus zuzuschreiben ist. So konnte ihn der Leipziger Daniel Herbst an seinem Geburtstag mit Waazari bezwingen und die Leipziger Fans in Stimmung bringen.
Die ausländische Verstärkung Matiaz Trbovc im Leichtgewicht brachte 2 Punkte, einen Punkt im 66kg Limit steuerte Andreas Tiefgraber mit einer filmreifen Blitzaktion bei und David Klammert konnte in der Gewichtsklasse bis 90kg ein wichtiges Unentschieden beisteuern.
David Karle bezwang in einem bissigen Kampf in Durchgang eins Philipp Makeldey, musste sich im Rückkampf nach Armhebel jedoch geschlagen geben.
Karl Richard Frey brachte als erster Kämpfer nach der Pause wieder einen Punkt nach Großhadern, aber das Endergebnis mit gerade einmal 5 zu 8 Siegen auf Leipziger Seite sorgte für sorgenvolle Minen in der Siegi-Sterr-Halle.
„Wir sind heute nicht zufrieden“ so Gerhard Dempf, „wie bei den Frauen, hatten wir uns einige Siege von den jungen Athleten erhofft.“ Der judokundige Zuschauer konnte jedoch die physische Überlegenheit der Senioren gegenüber den Anfang-Zwanzigjährigen sehen, was eine Griffdominanz bedeutet, die häufig entscheidend und siegbringend ist.
Die Luft wird nun dünner, mit einem Punkt rangiert der TSV auf Rang 5 der Gruppe Süd, jetzt heißt es richtig Gas geben, vier Wochen sind es noch bis zum nächsten Bundesligakampf. Nach dem Durchschnaufen wird weiterhin hart trainiert, um sich dem Potential entsprechend beim nächsten Kampf präsentieren zu können. Auf geht‘s!