Bayerische EM U13 eine Haderner Erfolgsstory
Die Bayerischen Einzelmeisterschaften fanden in diesem Jahr das erste Mal für die Altersklasse U13 statt. Allerdings musste man sich vorher auf der Bezirks- und der Gebietsmeisterschaft dafür qualifizieren. Insgesamt hatten es 14 Athleten und Athletinnen vom TSV Großhadern geschafft sich für die Bayerische Meisterschaft zu qualifizieren. Wie sah die Vorbereitung bis zu dem Turnier aus?
Die Sportler vom TSV Großhadern hatten die Zeit in den Sommerferien genutzt, um sich optimal vorzubereiten. Sie hatten sich 4-mal die Woche mit dem Trainer Babak Banaiy intensiv mit Athletik- und Techniktraining auf die Einzelmeisterschaften vorbereitet. Nach den Sommerferien hieß es für das Trainerteam Irina Samoila, Eric Rahn und Babak Banaiy die Gruppen sinnvoll zu gruppieren, damit jeder einzelne Athlet hinsichtlich seines Könnens und Gewichts die beste Voraussetzung hatte.
Die erste Etappe begann mit den Münchener EM U13. Dieses Event war für unsere Kinder wie eine Vereinsmeisterschaft, da wir die meisten Starter für dieses Turnier gestellt hatten. Die Woche drauf hatten unsere Kinder die Gelegenheit genutzt und ihr Können beim Peitinger Spitzbubenturnier unter Beweis gestellt. Bei den Südbayerischen EM in Abensberg wurde es etwas ernster. Die Konkurrenz aus Abensberg, Jahn Nürnberg und Gold-Blau Augsburg war hier stark vertreten. Am Ende hatten dort die Augsburger Judoka (6 Medaillen) in der Gesamtbewertung besser abgeschnitten als die Haderner Kinder (9 Medaillen), indem sie mehr Goldmedaillen auf ihr Konto verbuchen konnten. Nun hieß es für das Trainerteam die Fehler zu analysieren und mit jedem einzelnen Sportler die Punkte zu optimieren. Es war eine ungewohnte Situation nicht die Gesamtwertung zu gewinnen, allerdings sind wir froh in Südbayern starke Konkurrenz zu haben, da wir nur so stärker und besser werden können.
Bei den Bayerischen EM der U13 in Neutraubling konnten die 11 Jungen und die 3 Mädels mit sehr guter Motivation und Energie an den Start gehen.
Bis 27 kg konnte Raphael Pütz seine gute Form wiederholt abrufen und sich am Ende die Bronzemedaille sichern. Hier ist besonders zu erwähnen, dass Raphael mit diversen schönen Techniken auf sich aufmerksam machen konnte.
In der Gewichtsklasse -33 kg konnten die Jungs aus Großhadern zeigen, dass kein Weg an ihnen vorbeiführt, so dass es am Ende eine reine Vereinsangelegenheit wurde. Artur Vardanyan konnte sich bis ins Halbfinale vorkämpfen und unterlag dort seinem Vereinskollegen Andre Schwarzmann. Um Bronze ließ Artur nichts anbrennen und konnte den Kampf mit einem schönen Sode-Tsuri-Komi-Goshi für sich entscheiden. Im anderen Pool kämpfte Moritz Nietsch und marschierte ohne Probleme bis ins Finale. Dann gab es für das Turnier ein riesen Highlight, denn zwei Großhaderner im Finale auf einer Bayerischen EM sieht man auch nicht jeden Tag. Hier konnten Andre und Moritz einen sehr schönen Kampf zeigen, den am Ende Moritz für sich entschied. Ein großes Lob auch an Andre Schwarzmann, der durch seine aggressive und offensive Kampfeinstellung den Kampf sehr spannend gemacht hatte. Bei Moritz Nietsch ist zu erwähnen, dass es erst sein zweites Judoturnier war. Gold für Moritz, Silber für Andre und Bronze für Artur war am Ende die Ausbeute in der Gewichtsklasse. Alle drei Athleten zeigten, dass wir in Zukunft mit ihnen rechnen können.
Joel Molas galt in der Gewichtsklasse -36 kg als Favorit, da er schon in diesem Jahr den bayerischen Meistertitel in der U15 und eine Medaille bei den Süddeutschen EM U15 gewinnen konnte. Die technischen und taktischen Fehler wurden ausgiebig mit Trainer Babak Banaiy besprochen. Im Halbfinale gelang Joel eine spektakuläre Fußtechnik womit er seinen Gegner in die Luft schoss und anschließend eine Ippon- Wertung erhalten hat. Im Finale entschied Joel den Kampf souverän für sich und holte sich damit den bayerischen Meistertitel.
Bis 40 kg ging Paul Mix an den Start und wurde nur von einem sehr starken Gegner der DJK Ensdorf gebremst, den er schon aus der U15 kannte. Unbeeinflusst von der Niederlage gelang es Paul Mix seine weiteren Kämpfe für sich zu entscheiden und gewann am Ende die Bronzemedaille.
Marc Pridius hat in der Woche zuvor unglücklich den Südbayerischen EM-Titel in der Gewichtsklasse –44 kg abgeben müssen. Nun hieß es das Turnier konzentriert anzupacken und von Kampf zu Kampf zu schauen. Ausgerechnet im Halbfinale traf er auf seine Vereinskameradin Lea Lüdtke und konnte sich mit einem Sieg den Einzug ins Finale erkämpfen. Lea Lüdke war eines der wenigen Mädchen, die sich für die „gemischte“ Bayerischen Einzelmeisterschaft der U13 qualifizieren konnte. Sie zeigte eine großartige Leistung, unterlag im Kampf um Bronze und sicherte sich damit einen sehr schönen 5. Platz. Im Finale konnte Marc Pridius den Kampf mit einem sehr schönen Schulterwurf für sich entscheiden und gewann gegen seinen Gegner von Gold-Blau Augsburg. Auch er konnte verdient den Titel des Bayerischen Meisters gewinnen.
Luka Trapaidze startete in der Klasse -48 kg und zeigte für diese schwere Gewichtsklasse sehr schönes und sauberes Judo. Er warf seine Gegner die zwei Köpfe großer und stärker waren mit schönen Schulterwurfangriffen und verlor den Kampf um Bronze am Ende nur knapp. Damit sicherte er sich einen sehr starken 5.Platz. In der gleichen Gewichtsklasse belegte David Progri noch den 7.Platz.
Levin Fürst wollte sich nach dem Gewinn der Goldmedaille beim Internationalen Glaspalast-Turnier in Sindelfingen auch den Bayerischen Meistertitel – 52 kg holen. Er gewann all seine Kämpfe vorzeitig mit Ippon-Würfen und verdiente sich zum Schluss souverän die Goldmedaille.
Damit gewann der TSV Großhadern 4 x Gold, 1 x Silber und 3 x Bronze bei den Bayerischen Einzelmeisterschaften der U13 und war damit auch mit Abstand der erfolgreichste Verein der Bayerischen Meisterschaft.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass das ganze Training in den Ferien nicht nur dem Zwecke diente die Leistung der Judoka zu erhöhen, sondern dass wir es dadurch auch geschafft haben, nach und während der Coronazeit, viele Kinder zu motivieren den Judosport weiter aktiv zu betreiben. Außerdem glaube ich, dass wir Trainer ein familiäres und gemeinsames Feeling bei den Athleten erzeugen konnten, worauf wir Trainer besonders stolz sind.
Nochmals herzlichen Glückwunsch an alle Kinder.
Text & Bilder: Babak Banaiy