Samira Bock gewinnt European Open in Prag

Mit etwas gemischten Gefühlen reiste Samira Bock nach ihrer Verletzung nach Prag zum European Open. War Prag in den letzten Jahren nicht unbedingt der Austragungsort ihrer Topp-Ergebnisse, so sollte es diesmal dem Wiedereinstieg nach ihrer Verletzungspause dienen.

Um so erfreulicher war am Ende ihr Abschneiden und die Erleichterung, dass sie auch in Prag bis ganz nach oben aufs Siegerpodest gelangen kann. Mit Siegen über die Ukrainerin Anna Oliinyk-Korniiko (Waza-aris für O-guruma und eine Kontertechnik) und die Kroatin Karla Kulic (Waza-ari für Ko-soto-gari) stand sie als Poolsiegerin fest und traf im Halbfinale auf die Französin Kaila Issoufi. Dank überragender Bodentechnik konnte sie mit einer Sankaku-Technik den Kampf für sich entscheiden und stand damit im Finale bis 70kg.

Die starke Schweizerin Gioia Vetterli konnte Samira aber auch an diesem Tag nicht stoppen und somit holte sich Samira nach einem Waza-ari für Soto-maki-komi und einem weiteren nach O-soto-gari den verdienten Sieg und die Goldmedaille.

Ebenfalls in der Gewichtsklasse -70kg ging Bertille Murphy an den Start. Nach zwei Auftaktsiegen gegen Claudia Sperotti/ITA und Saya Middleton/AUS musste sich Bertille leider der späteren Finalgegnerin von Samira, der Schweizerin Gioia Vetterli, durch einen Armhebel geschlagen geben. In der Trostrunde konnte Bertille dann die Ukrainerin Olga Tsimko mit einer Osae-komi-Technik bezwingen, verlor aber leider das kleine Finale gegen die Französin Issouffi und belegte somit am Ende den guten 5.Platz.

Bei den Männern ging Fabian Kansy in der stark besetzten Gewichtsklasse -90kg an den Start. Mit einem Waza-ari für Harai-goshi und anschließendem Ippon für einen Ko-uchi-gari gegen den Briten Max Gregory startete Fabian erfolgversprechend in den Wettkampftag. Nach einem Sieg mit einer Hebeltechnik gegen Augustus Sylteris (LTU) musst Fabian im Kampf um den Poolsieg gegen den Niederländer Jesper Smink auf die Matte. Dort konnte Fabian sich leider nicht durchsetzen, verlor nach einem fulminanten Harai-goshi mit Ippon und musste in der Trostrunde weiterkämpfen.

Gegen Peter Zilska (SVK) konnte sich Fabian zwar bei keinem seiner starken Ansätze mit einer Wertung belohnen, setzte sich aber am Ende dank der stärkeren Physis mehr als berechtigt durch, nachdem der Slowake mit drei Shidos (= Hansoku-make) wegen Inaktivität bestraft wurde. Im Kampf um den 3.Platz gegen den favorisierten Franzosen Max Laborde (76.WRL) startete Fabian deutlich überlegener und der Franzose wurde folgerichtig innerhalb der normalen Kampfzeit auch mit zwei Shidos wegen Inaktivität bestraft. Im Golden Score war Fabian weiter aktiv, einen Moment aber unaufmerksam und wurde mit einem Bear Hug auf Ippon geworfen. Schade, der 3.Platz war in Reichweite – aber am Ende ebenfalls der undankbare 5.Platz.

Kilian Kappelmeier verlor in der GK -100kg seinen Auftaktkampf gegen den Niederländer Silvan Bulthuis und schied damit leider aus.

Gratulation an alle Starter*Innen.

Text: Gerd Auer
Bilder: Kostadin Andonov/EJU