Viele Medaillen beim Crocodiles Cup in Osnabrück
Am Freitag, den 31. Januar traf sich eine Gruppe von Großhadern Judo-Kindern der U12 am Bahnsteig des Münchner Hauptbahnhofs. Sie wurden von ihrem Trainer Patrick Foschum und zwei Eltern begleitet und begaben sich auf eine Wochenendreise nach Osnarbrück wo der JC-Osnarbrück den diesjährigen „Crocodiles Cup“ veranstaltete. Die Gruppe bestand aus vier Jungs und vier Mädchen der U12. Mit von der Partie war auch Yasmin Bock die jedoch in der Altersklasse U15 an den Start ging.
Die rund siebenstündige Zugreise ging ohne Komplikationen über die Bühne und gegen 20:30 waren alle bereits beim Abwiegen. Alle Kinder erreichten problemlos ihr vorher gemeldetes Gewicht, und so konnte in die Jugendherberge eingerückt, und dort das ersehnte Abendessen eingenommen werden. Die Unterbringung im 10-er Zimmer war sicherlich für manche etwas gewöhnungsbedürftig, und auch das Beziehen der Betten erwies sich teilweise als fast unüberwindliche Hürde, aber Dank der Hilfe aller war auch das bald erledigt. Gegen 22:00 Uhr war dann „Licht Aus“, auch wenn es noch etwas dauerte bis schließlich Ruhe eingekehrt war.
Am nächsten Morgen wurde gefrühstückt bevor es auf den 15 minütigen Fußmarsch zur Halle ging. Das Turnier zählt zu den größeren Turnieren in Deutschland und mit über 600 Teilnehmern die auf sieben Matten kämpften war es für alle Kinder ein beeindruckendes Bild. Überall wuselten Judoka, Betreuer, Kampfrichter und Eltern, und es war nicht immer leicht den Überblick zu behalten.
Zuerst mussten die Jungs der MU12 ran. Sie mussten im für alle ungewohnten Listensystem antreten, bei dem nicht in gewichtsnahen Pools „jeder-gegen-jeden“, sondern nach dem „doppel-KO“ mit U15 Regeln (aber ohne Armhebel) gekämpft wurde. Diese Regelungen und die schiere Zahl an Teilnehmern beeindruckte die Kinder sichtlich.
Christopher Hertzsch (-26 kg) hatte es mit 21 Teilnehmern zu tun und durfte drei Kämpfe austragen. Den ersten Kamp gewann er souverän, musste sich dann jedoch im zweiten Kampf knapp geschlagen geben. In der Trostrunde hatte er kein Glück und schied damit aus.
Lukas Ohneiser (-37 kg) kämpfte mit 14 Teilnehmern um die Medaillen. Er hatte leider in seinen zwei Kämpfen jeweils starke Gegner, zeigte jedoch couragierte Kämpfe und bewies sein gutes Potenzial, auch wenn er am Ende den Kürzeren zog.
Ma ël Karm (-40 kg) begann in einer Gruppe mit 13 Gegnern leider mit einer sehr knappen Niederlage, konnte dann aber in der Trostrunde die nächste Begegnung klar für sich entscheiden. Leider kam aber dann im nächsten Kampf das Ende des Turniers.
Unser Schwergewichtler Marko Jovicic (+50 kg) hatte es durchweg mit deutlich schwereren Gegnern zu tun, was ihm keine leichte Aufgaben bescherte. Im Teilnehmerfeld waren insgesamt vier Kinder so dass er sich im Poolsystem mit drei starken Kämpfern auf der Matte messen durfte. Am Ende gewann er die einzige Medaille (Bronze) der MU12 Jungs aus Großhadern. Glückwunsch dazu!
Den Mädels ging es etwas besser. Einige hatten schon Erfahrungen auf solchen Turnieren und waren daher mit den Regeln vertraut.
Amelie Lenhard (-27 kg) erkämpfte sich eine Bronzemedaille. Ihr Teilnehmerfeld bestand aus acht Kindern. Im ersten Kampf verlor sie knapp gegen die spätere Turniersiegerin aus Hessen, konnte dann aber in der Trostrunde mit einem sehr guten Kampf wieder Fuß fassen. Den dritten Kampf gewann sie ebenfalls und sicherte sich so das verdiente Edelmetall.
Samira Bock (-33 kg) besiegte alle Gegnerinnen ihres immerhin 18 Teilnehmer umfassenden Feldes im Eiltempo. Drei ihrer Kämpfe waren bereits nach weniger als zehn Sekunden vorbei, der vierte dauerte ebenfalls unter einer Minute. Am Ende sprang dafür die Goldmedaille und somit der Turniersieg für sie heraus.
Philine Brodnig (-40 kg) hatte mit acht Kindern ein etwas kleineres Feld. Dafür waren die Gegnerinnen aber durchweg stark und nach einem ersten gewonnenen Kampf musste auch sie sich geschlagen geben. In der Trostrunde konnte sie aber schließlich in einem sehr spannenden Kampf buchstäblich in letzter Sekunde noch die Bronzemedaille ergattern.
Reka Fülöp (-44 kg) musste im Pool zweimal kämpfen, gewann aber beide Duelle eindeutig. Im ersten Kampf erzielte sie eine Wazaari-Wertung, die sie bis zum Schluss verteidigte, im zweiten gewann sie jedoch klar mit Ippon. Dafür gab es am Ende ebenfalls eine Goldmedaille, auch wenn bei der Siegerehrung durch eine Verwechslung noch für Aufregung gesorgt war.
Danach wartete Yasmin Bock noch einige Stunden bis zu ihrem ersten Auftritt. Sie musste gegen durchweg kampferfahrene Mädchen antreten, konnte sich jedoch letztendlich gegen alle souverän durchsetzen. Im Finalkampf gelang ihr mit De-Ashi-Barai und anschließendem Haltegriff der Turniersieg im 22 Mädchen starken Teilnehmerfeld.
Als Ausklang des ereignisreichen Tages durften unsere Judoka dann am Abend nach Herzenslust Pizza und Pasta essen gehen bevor sie wieder zurück zur Herberge gingen. Dort wurde nach der Pflichtdusche dann noch ein Film geschaut und es wurden zu viele Gummibärchen verdrückt.
Am letzten Tag stand noch einmal Judo auf dem Programm. Ein Randori Lehrgang ermöglichte es den Kindern weitere Erfahrungen zu sammeln. Die Gelegenheit gegen andere Kinder aus verschiedenen Vereinen und Ländern anzutreten wurden von allen gerne wahrgenommen, auch wenn sie am Ende reichlich ausgepumpt waren.
Gegen Mittag war schließlich Abreisezeit und nach einem kurzen Zwischenstopp zum Mittagessen fanden sich alle im Zug nach München wieder. Am Abend wurden alle Kinder reichlich müde von ihren Eltern am Hauptbahnhof in Empfang genommen. Es hat allen Beteiligten, den Kindern aber auch den Betreuern und Patrick viel Spaß gemacht. Vielen Dank an Patrick für das Ermöglichen dieses schönen Erlebnisses – und natürlich auch für das tolle Coaching am Mattenrand.