Viele gute Leistungen der U12/U15 in Osnabrück
Am letzten Januarwochenende fand der diesjährige Crocodiles Cup der Osnabrücker Judokrokodile für die Altersklassen U12 und U15 statt. Wie bereits im letzten Jahr stellte unser U12 Trainer Patrick Foschum eine Gruppe von Kindern zusammen die den TSV Großhadern im fernen Niedersachsen vertreten durften. Für einige war es das erste große Turnier ihrer Judokarriere, für andere das erste Turnier in der neuen Altersklasse.
Insgesamt waren es dreizehn Kinder die sich am Freitag morgen am Münchner Hauptbahnhof einfanden. Alle waren freudig aufgeregt als sie die Reise mit dem Zug begannen. Als jedoch dann nach kurzer Zeit von Patrick und Soraya verkündet wurde, man möge doch bitte die Zeit jetzt nutzen um schon Hausaufgaben zu machen und sich um Vokabeln und Prüfungsvorbereitungen zu kümmern war an einigen Stellen Unmut zu vernehmen. Es half aber nichts, alle mussten ran und schon nach kurzer Zeit war das Übel erledigt und die Hefte und Bücher wanderten zurück in die Taschen. Danach wurde viel rumgealbert, gelesen, geratscht und Patrick geärgert. Der trug es aber mit Fassung und beim Umsteigen in Hannover waren alle diszipliniert und vernünftig und jeder half dem anderen.
Schließlich in Osnabrück angekommen wurde der Mietbus geholt und alle fuhren – wie immer auf dieser Reise – in zwei Fuhren zur Jugendherberge. Die Unterkunft war ideal da wir ein ganzes Stockwerk für unsere Gruppe zugewiesen bekamen. Nach dem beziehen der Betten, bei dem nur wenige Kinder „überfordert“ waren, ging es dann zum Wiegen in die Sporthalle. Zum Glück war der Wintereinbruch an diesem Tag schon fast vorbei und die Straßen waren gut geräumt, weshalb auch alle rechtzeitig und mit dem Wunschgewicht über die Waage gingen. Da wir wegen des Wiegens das Abendessen verpassten, hatte die Jugendherbergsleitung für alle Essenspakete vorbereitet welche auch alle verputzt wurden.
Am nächsten Morgen fuhren dann alle nach dem Frühstück zur Judohalle und spätestens jetzt war allen klar, was für ein großes Turnier der Crocodiles Cup ist. Auf sieben Matten kämpften rund 600 Kinder um die begehrten Medaillen und es schien nur so zu wimmeln von Landesmeistern, Turniersiegern und Kaderathleten aus anderen Landesverbänden.
Die Halle am diesjährigen Austragungsort war leider nicht so schön wie die Halle im letzten Jahr, aber die Organisation des Ausrichters war wieder sehr gut. Von der beeindruckenden Teilnehmerzahl ließen sich unsere Kids auch nicht bangemachen was sich zeigte als die U12 schließlich loslegte.
Lukas Ohneiser zeigte in Osnabrück einen starken Auftritt. Er kämpfte sich Runde um Runde nach vorne bis ins Finale, wo er dann leider unterlag. Trotzdem beeindruckte er durch schönes Judo und konnte sich über eine hart erarbeitete Silbermedaille freuen. Im Vergleich zu seinem Debüt im letzten Jahr hat er sich dieses Jahr viel stärker präsentiert. Glückwunsch dazu.
Fast genauso gut erging es Sven Kosel. Sven spielte seine starken Fußtechniken ein ums andere Mal aus und gewann zwei schöne Kämpfe. Im knapp verlorenen Halbfinale war dann leider auch für ihn der Traum vom Gold aus. Er konnte sich aber noch einmal konzentrieren und gewann den Kampf um Bronze.
Bis ins Halbfinale konnte auch Mario Geller bei seinem Osnabrück-Debüt gelangen. Er zeigte eine solide Leistung, konnte dann aber im Halbfinale nicht an seine guten Vorrundenergebnisse anknüpfen und verlor auch den nachfolgenden Kampf um Platz drei. Trotzdem ist ein fünfter Platz in diesem großen Teilnehmerfeld schon eine sehr gute Leistung.
In Moana Holsteins Gewichtsklasse gab es an diesem Tag trotz all der Kinder tatsächlich keine Gegnerin. Um nicht völlig kampflos nach Hause zu fahren, organisierte der Veranstalter einen Freundschaftskampf den sie für sich entscheiden konnte. Mit einem gewonnenen Kampf im Rücken konnte sie sich dann noch etwas mehr über ihre Goldmedaille freuen.
Als Jüngste im Bunde trat Emily Stürzer zu ihrem ersten U12 Turnier an. Ähnlich wie später Samira traf auch sie in der ersten Runde gleich auf die spätere Turniersiegerin die zugleich auch hessische Meisterin ist. Zwar wehrte sich Emily nach Kräften, am Ende konnte sie ihrer Gegnerin aber nichts mehr entgegensetzen und verlor den Auftaktkampf. Im zweiten Kampf war noch zu erkennen, dass ihr die Erfahrung gefehlt hatte, so dass sie trotz guter Leistung aus dem Turnier ausschied.
Während die U12 eifrig zu Gange war, feuerten unsere U15er kräftig an und freuten sich über jede gelungene Aktion. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es dann gegen drei Uhr endlich mit der U15 los.
Für Lucas Schouten und Mael Karm war das Turnier leider schneller zu Ende als ihnen lieb war. In ihren Gewichtsklassen waren so viele Kinder am Start, dass man nach einem verlorenen Kampf nur dann in die Trostrunde kam, wenn derjenige gegen den man verloren hatte den jeweiligen Pool gewinnen konnte. Beide verloren schon ihren ersten Kampf und konnten wegen dieser Regel nicht mehr in die Trostrunde vorrücken. Schade.
Yasmin Bock gehörte mit ihrer Kampferfahrung und als ältester Jahrgang natürlich zu den Favoriten auf eine Goldmedaille. Sie zeigte drei wunderschöne Kämpfe und gewann jedes mal mit unterschiedlichen Würfen, aber immer mit Ippon. Somit war ihr die zweite Goldmedaille für unser Team am Ende nicht zu nehmen.
Für Samira Bock war es das erste Turnier in der neuen Altersklasse und sie hatte gleich doppeltes Lospech. In ihrem ersten Kampf musste Sie direkt gegen die Zweitplatzierte des letztjährigen U16 Turniers in Erfurt antreten. Sie wehrte sich zwar nach Kräften, konnte die Niederlage mit Wazari aber am Ende nicht abwenden. Immerhin gewann ihre Gegnerin ihren Pool und später auch das Turnier, weshalb Samira in die Trostrunde durfte. Aber dort wartete mit der Gewinnerin des U16 Turniers in Bottrop eine fast genauso schwere Aufgabe auf sie. Auch hier konnte sie sich am Ende leider nicht durchsetzen und schied damit aus dem Turnier aus.
Für Philine Brodnig lief es ebenfalls nicht ideal bei ihrem Debüt in der U15. Noch bevor sie richtig loslegen konnte, wurde sie von ihrer Gegnerin im Auftaktmatch überrascht und verlor vorzeitig. Ähnlich wie Samira durfte aber auch sie in die Trostrunde einziehen wo sie deutlich besser kämpfte aber am Ende nicht siegreich war. Damit war auch für sie das Turnier nach nur zwei Kämpfen beendet.
Elisabeth Holstein hatte an diesem Tag einen klasse Lauf. Sie kämpfte sich souverän bis ins Finale durch, als sie vom Pech eingeholt wurde. Der Veranstalter hatte einen Fehler in den Kampflisten übersehen, wodurch sie im Halbfinale gegen die falsche Gegnerin gewann. Aus diesem Grunde musste das Halbfinale, diesmal mit der richtigen Gegnerin, wiederholt werden. Da sich Elisabeth aber schon sehr verausgabt hatte und durch die Wiederholung auch etwas irritiert war, verlor sie leider den Wiederholungskampf. Danach war der Faden gerissen und im Kampf um Platz drei konnte sie sich nicht mehr steigern weshalb sie das Turnier am Ende ohne Medaille beenden musste, was natürlich sehr bitter war.
In ihrem ersten U15 Turnier trat Reka Fülöp in der gleichen Klasse wie Yasmin an. Man konnte ihr keinerlei Nervosität ansehen und sie kämpfte enorm stark. Nach dem gewonnenen Auftaktkampf verlor sie knapp im Halbfinale. In der Trostrunde gelang ihr ein weiterer guter Kampf bei dem sie sich an der Nase verletzte und am Ende knapp verlor. Bei allen Kämpfen verkaufte sie sich aber sehr teuer und kann auf ihre Leistung stolz sein.
Für Chiara Thomas war es ebenfalls das erste große Turnier und das gleich in der U15. Sie zeigte ihr Kämpferherz und versuchte alles, war am Ende aber leider nach zwei verlorenen Kämpfen ebenfalls ausgeschieden. Trotzdem hat sie viel Erfahrung gewonnen und kann das beim nächsten Turnier bestimmt umsetzen.
Der Tag fand seinen krönenden Abschluss dann in einer Pizzeria bei der sich alle richtig sattessen und die Ereignisse des Tages ausgiebig bequatschen konnten. Zu diesem Zeitpunkt war dann schließlich alle Frustration über verlorene Kämpfe oder verbeulte Nasen verflogen und alle hatten viel Spaß.
Am nächsten Morgen stand nach dem Frühstück Koffer packen, Zimmer fegen, Betten abziehen und Abreise aus der Jugendherberge auf dem Programm. Der Lehrgang fand im Landesleistungszentrum direkt neben unserer Unterkunft statt, so dass alle bequem zu Fuß gehen konnten. Im Lehrgang, der mit vielen Athleten und Athletinnen aus dem Ausland stattfand, konnten unsere Kleinen dann nocheinmal ihre Kräfte vergleichen und Randori-Erfahrungen sammeln. Obwohl alle Kinder von dieser Erfahrung profitierten war es gerade für die Jüngeren doch recht anstrengend, und als es gegen Mittag zum Bahnhof ging waren alle „gut bedient“.
Auf der Rückfahrt ging es dann wieder lustig zu. Jeder hatte was zu erzählen, Fotos wurden geschossen und angeschaut, es wurde viel gelesen, Musik gehört und Patricks Computer wurde von einigen Jungs als Spielcomputer in Beschlag genommen.
Schließlich war aber auch dieser Ausflug zu Ende wo er begonnen hatte und alle Eltern freuten sich ihre Kinder wieder in Empfang nehmen zu können. Wir hatten alle viel Spaß und alle Kinder waren an diesem Wochenende Gewinner… zumindest was die Erfahrung angeht.
Unser Dank geht an Patrick für das Coachen und die nette Betreuung aller Kinder, an Andrea Kreuzer für das Beschaffen der Zugtickets, an den Förderverein „Wir für Hadern“ und natürlich an die Crocodiles aus Osnabrück für ein schönes Turnier und einen guten Lehrgang. Wir werden bestimmt im nächsten Jahr wiederkommen.