Auftakt Bundesliga Frauen: Niederlage gegen starkes Backnanger Team
Resi Diermaier gab am Samstag, den 2. Mai ihr Debüt als Teamchefin in eigener Halle. Kay Kraus, in der vergangenen Saison noch erfolgreiche Leichtgewichtkollegin, unterstützte und war ebenso engagiert unterwegs. Das Helferteam rotierte und trug somit zum Gelingen des Kampftages wie immer positiv bei.
Kämpferisch galt es gegen eine sehr gut aufgestellte Konstellation aus Backnang eine optimale Aufstellung auszuklügeln.
Die Cadets waren in Berlin unterwegs, in Zagreb fand der EC Cup statt. Mit einer ausgedünnten Athletinnendecke sollte den Württemberginnen Paroli geboten werden. Diese waren in nahezu allen Gewichtsklassen doppelt besetzt mit hochkarätigen Judoka angereist. Schließlich wollten sie, wie alle anderen Vereine aus der Gruppe Süd, den amtierenden Deutschen Meisterinnen das Leben schwer machen.
Den Start machte Michelle Hürzeler, die, hochmotiviert, der für Backnang startenden Sarah Loko den ersten Punkt abringen wollte. Leider gelang kein Seoi- Nage – Ansatz und die Großhadernerin wurde nervös und musste letztendlich Loko den Sieg überlassen.
Christiane Weidendorfer blieb im 78kg Limit ohne Chance gegen Anna -Maria Wagner, aber auf Carolin Weiß war wie immer Verlass in der +Kategorie. Nach geglücktem Uchimata nagelte sie ihre Gegnerin Jasmin Delorme am Boden fest und verkürzte somit auf 2:1.
Eliana Pielmeier musste im Leichtgewicht verletzungsbedingt den Punkt kampflos an die ohnehin favorisierte Deutsche Meisterin Katharina Menz abgeben.
Eine Überraschung musste her: dass diese ausgerechnet Lisa Dollinger gelingen sollte, war im Vorfeld nicht zu erahnen. Iljana Marzok, die in der 70kg Klasse in diesem Jahr beim Gran Prix in Düsseldorf Platz 5 belegte und eine ganze Latte von großen Erfolgen aufzuweisen hat, wollte die in der U21 startende Bayerin in die Schranken verweisen. Diese jedoch drehte richtig auf: zwei Seoi- nage Ansätze führten zu Wertungen und einer komfortablen Führung, die sie mit einem weiteren Schulterwurf zum Sieg komplettierte.
„Was für eine überzeugende Vorstellung von Lisa“, so die Teamchefin, „ schnelle Ansätze und ein wahnsinniges Kämpferherz!“
Jetzt war wieder alles drin!
Viola Wächter, die in der 57 kg Kategorie erst kürzlich den Gran Prix in Samsun gewann, sollte es mit der Nachwuchsathletin Sappho Coban aus dem Backnanger Team aufnehmen. Beide Athletinnen sind mit einer extremen Beweglichkeit ausgestattet, beide verfügen über variable Techniken und viel Erfahrung. Viola legte mit Yuko vor, die Württembergerin jedoch blieb bissig und konnte zum Ende des Kampfes mit einer Kontertechnik Viola Wächter mit einer Wazaariwertung den Vorsprung abnehmen.
Mit einer 4:2 Führung für die TSG Backnang war Maria Ertl nun die letzte Kämpferin für den TSV Großhadern, die in der 52kg Klasse eine Kontrahentin hatte, mit der sie sich gerade am Tag zuvor in Zagreb gemessen hatte: Birgit Ente! Es war ein spannender Kampf auf sehr hohem Niveau, Die Münchnerin attackierte ebenso vehement wie ihre ausländische Gegnerin. Zum Ende des Duells gab es eine für beide Athletinnen gefährliche und etwas unübersichtliche Wurfsituation, bei der den Kampfrichtern nach kurzem Zögern die Backnanger Athletin die erklärte Siegerin sein musste.
Ein 5:2 in der Pause scheint zunächst ein fast nicht mehr zu kippender Vorbote für das Großhaderner Team zu sein.
Resi Diermaier blieb zuversichtlich und stellte geschickt um: im 63kg Limit machte nun Amelie Stoll gegen Lea Schneider einen sicheren und souveränen Punkt. Die 78kg Gewichtsklasse und auch 48 gingen kampflos an Backnang.
Carolin Weiß obsiegte wiederholt gekonnt und nun warteten alle gespannt auf den Einsatz von Lisa Dollinger.
Dieses Mal sollte sie es im gleichen Gewichtslimit, -70kg , mit einer weiteren Topathletin aus dem württembergischen Lager aufnehmen: Antoinette Hennink .
Die Münchnerin kämpfte wiederholt beherzt und bissig, gegen Hennink gelang jedoch keine gewinnbringende Technik. „Ich habe alles gegeben“, sagte sie später.
Viola Wächter war wieder voll focussiert: ein zweites Mal sollte Sappho Coban nicht die Oberhand behalten. Konzentriert ließ die Großhaderner Athletin weder den Griff noch die Ansätze der jungen Kämpferin zu und bezwang sie im zweiten Durchgang.
Maria Ertl musste nun zum 3. Mal innerhalb von 24 Stunden gegen Birgit Ente auf die Matte, schade, dass sie ihre Techniken nicht erfolgsbringend umsetzen konnte; mit Ente hatte sie jedoch eine sehr starke und versierte Gegnerin vor sich, die international eine etablierte Athletin im 52kg Limit ist.
5:9 (42/82) hieß es dann beim Abgrüßen.
„Natürlich sind wir erst einmal enttäuscht“, so die Teamchefin, „aber es gab Lücken in den Reihen der Athletinnen, die es nicht bei jeder Bundesligabegegnung geben wird. Am Anfang der Saison lässt sich somit noch überhaupt keine Prognose daraus ableiten. Ich bin stolz auf meine „ Mädels“ und auf das, was sie heute an Leistung abgeliefert haben.“ Mund abwischen, weitermachen!
Auch wenn die Kämpferinnen des TSV in dieser Saison die Gejagten sind, fing es im vergangenen Jahr auch ein wenig schleppend an, an dessen Ende ein grandioser und vielumjubelter Finalsieg stand. „Schau ma mal“!