Erster Platz der FU16-Mannschaft beim deutschen Jugendpokal
Am 24. und 25. Juni fand in Frankfurt am Main das Bundesfinale des deutschen Jugendpokals der U16 statt. Aus Großhadern hatten sich gleich zwei Mädchenmannschaften für das Finale qualifiziert. Beide Mannschaften hatten Kampfgemeinschaften gebildet, um sich für die Schwergewichtsklasse zu verstärken, da wir dort chronisch unterbesetzt sind. So gab es also die KG TSV Großhadern/TV Lenggries und die KG TSV Großhadern/TSV Feldkirchen, die im gut besetzten Feld mit insgesamt 26 Mannschaften antraten.
Folgende Mädchen kämpften in den Mannschaften:
-42kg: Amelie Lenhard und Jule Ziegler
-47kg: Bettina Bauer, Sonja Friess und Alexandra Yushkevich
-53kg: Samira Bock, Amina Bornhäuser, Hanna Forstner und Philine Brodnig
-60kg: Elisabeth Pflugbeil
+60kg: Anna Gerg (TV Lenggries) und Elisabeth Seidl (TSV Feldkirchen)
Die Anreise erfolgte am Freitag und es ging schon von Beginn an mit viel Aufregung los. Für das Wiegen war bis maximal 20:00 Uhr Zeit, aber wegen diverser Verkehrsbehinderungen traf unser zweiter Bus erst wenige Minuten vor acht ein. Da konnten die Athletinnen dann schon gleich einmal prüfen ob sie fit waren, da sie vom Parkplatz in die Halle sprinten mussten. Schließlich war aber alles gut, und sämtliche Mädels hatten ihr anvisiertes Kampfgewicht. Danach fuhren wir ins Hotel und nach dem Bezug der Zimmer war erst einmal durchschnaufen und Pizza-Essen angesagt.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging es dann in die Halle. Das Aufwärmen, bei dem fast alle Vereine mitmachten, wurde von Julie Hölterhoff geleitet und gab schon eine Einstimmung auf die Anstrengungen die vor unseren Judoka lagen.
Unsere Kamfgemeinschaft mit Lenggries begann das Turnier in Gruppe B mit insgesamt vier Mannschaften. Los ging es gegen das recht junge Team der KG Fortuna Glückstatt/Itzehoe. Hier wurden unsere Athletinnen auf keine harte Probe gestellt und mit 5:0 ging diese Runde klar an uns. Danach ging es mit dem Kampf gegen den JC 66 Bottrop weiter. Auch hier gab es ein klares 5:0 und somit war der Einzug in die KO-Runde schon geschafft. Der danach folgende dritte Sieg gegen Frankfurt/Oder war in seiner Höhe mit 5:0 schon etwas unerwartet, aber durchaus verdient. Hier hatte Amelie ihren ersten und einzigen Einsatz in der leichtesten Gewichtsklasse, den sie aber mit Bravour absolvierte.
Unsere zweite Mannschaft trat in Gruppe H gegen zwei andere Teams an. Aufgrund mehrerer krankheitsbedingter Absagen bestand das Team nur aus vier Kämpferinnen, welche zu Beginn gegen die KG JC Wiesbaden/Bushido Wüstems ins Rennen gingen. Leider verletzte sich Sonja schon im ersten Kampf am Knie, so dass sie nicht mehr weitermachen konnte. Philine vermochte danach zwar trotz einer leichten Hüftblessur noch einen Punkt holen, jedoch war am Ende kein Sieg mehr drin, da sowohl Elisabeth als auch Alexandra ihre Begegnungen abgeben mussten. Als es anschließend gegen das Team Schwerin ging, konnte einzig Alexandra den Ehrenpunkt holen, aber am Ende stand es 1:4 gegen unsere Mannschaft. Damit blieb den Mädels nur noch die ehrenvolle Aufgabe, das verbliebene Team nach Kräften anzufeuern, was sie dann auch stimmgewaltig taten.
Am Samstag wurden auch noch die beiden ersten KO-Runden ausgekämpft. Hier traf unser verbliebenes Team zuerst auf die Judoka von Kentai Bochum. Auch diesmal ging die Partie mit 5:0 klar an unsere Mädels und so zogen sie ungefährdet ins Viertelfinale. Dort wartete jedoch ein starker Gegner auf uns. Die Kämpferinnen von Mönchengladbach waren ebenfalls ungefährdet ins Viertelfinale eingezogen und waren sehr stark besetzt. Den Auftakt machte Jule, die zwar vor ihrer Begegnung gegen Kim Huyzenfeld noch nervös war, dann aber auf der Matte souverän die Oberhand behielt und so den ersten Punkt holte. Im Anschluss ging mit Bettina eine nicht weniger erfahrene Kämpferin an den Start. Auch sie zeigte eine starke Leistung und brachte uns den zweiten Punkt. Damit war es an Samira den dritten Punkt zu holen und so den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale zu sichern. Sie trat gegen Laura Hiller an, gegen die sie bisher noch nie auf der Matte stand. Mit einem schönen Wurf und einer tollen Bodenaktion gelang ihr dann sensationell ein Ippon und damit konnte sie die Partie entscheiden. Wie knapp die Begegnung tatsächlich war, zeigte sich danach, als sowohl Elisabeth als auch Anna ihre Kämpfe verloren und damit am Ende ein knappes 3:2 an der Anzeigetafel stand.
Mit dieser befreienden Entscheidung im Rücken ging es zurück ins Hotel. Am Sonntag morgen trafen sich alle wieder um sieben Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Offensichtlich war die Nacht für einige zu kurz, aber das Adrenalin beim Eintreffen in der Halle machte schließlich alle wieder wach. Bei der Halbfinalbegegnung gegen das Team Schwerin traten erneut unsere erfahrensten Kämpferinnen an und mit 4:1 ging der Sieg klar an Großhadern. Damit war der Einzug ins Finale geschafft! Um die Anspannung vor dem Finale etwas zu lösen und die Wartezeit bis zum Finale zu überbrücken, stellten sich unsere Mädels der Team-Olympiade die als Teil des Rahmenprogramms abgehalten wurde. Hier mussten Geschicklichkeits-Übungen und Team-Aufgaben gelöst werden, was allen sichtlich Spaß bereitete. Auch die Möglichkeit in Bubble-Suits als Sumo Ringer aufeinander loszugehen brachte viel Gelächter und löste die Stimmung.
Dann war aber wieder Konzentration angesagt, als es unter den Anfeuerungsrufen aller noch anwesenden bayerischen Athleten um die Wurst ging. Den Auftakt machte erneut Jule, die mit Eleonora Maskin eine enorm schwere Aufgabe hatte. Gegen die zweitplatzierte der deutschen U18 Meisterschaften gelang ihr aber ein blitzsauberer Osoto-Gari, und schlussendlich auch der Sieg. Damit war die erste Hürde auf dem Weg zum Gold überschritten. Danach musste Bettina ran, und sie zeigte mehrfach erfolgreich ihren schönen Uchi-Mata, was ihr schließlich den Sieg einbrachte. In der Klasse bis 53 kg eröffnete sich Samira dann die Möglichkeit alles klar zu machen. Sie kämpfte erneut souverän und konnte bei einer tollen Bodenaktion einen Armhebel ansetzen und ihre Gegnerin damit zur Aufgabe zwingen. Damit war alles entschieden und der Sieg von Lilly sowie die Niederlage der mittlerweile leicht angeschlagenen Anna gingen im Jubel beinahe unter.
Unsere Mädels hatten es geschafft: die Goldmedaille ging in den Freistaat und unter frenetischen Gesängen und Jubelrufen aller bayerischen Athletinnen und Athleten ging der Wettkampf für unser siegreiches Team zu Ende.
Es verblieb aber noch die ehrenvolle Aufgabe die Abensberger Jungs anzufeuern. Auch sie waren nach einem Nervenkrimi ins Finale eingezogen, wo sie auf TH Eilbeck trafen. Am Ende half aber alles Anfeuern nicht, die Jungs verloren das Finale und holten sich damit Silber. Danach kam es zu einer spontanen Darbietung unserer Mädels. Sie versammelten sich vor der Siegerehrung auf der Matte und gaben – nach kleinen Unzulänglichkeiten mit der Musikanlage – eine „Macarena“ Tanzeinlage zum Besten. Einer der schönsten Momente des Turniers war dabei, dass sich viele Judoka aus unterschiedlichen Vereinen zu den Tänzerinnen gesellten, und so ein fröhliches Beispiel von Kameradschaft an den Tag legten. Selbst Yoko, das DJB Maskottchen konnte nicht widerstehen und tanzte mit. Trotz aller Rivalität auf der Matte hatten am Ende alle viel Spaß und demonstrierten so die verbindende Kraft des Sports.
Abschließend möchten wir uns natürlich bei den Ausrichtern dieses tollen Events bedanken. Erneut war die Stimmung fantastisch und die Organisation hervorragend. Unser besonderer Dank gilt den Coaches Patrick Foschum und Milan Disovic, sowie allen Eltern und Betreuern. Frankfurt war wiedermal ein super Turnier und wir freuen uns aufs nächste Jahr!