Bronze im Finale für die Bundesliga-Frauen
In der Finalrunde der ersten Bundesliga der Frauen in Mönchengladbach konnten sich die Großhaderner Kämpferinnen nach spannenden Kämpfen die Bronzemedaille sichern. Nachdem im letzten Jahr das Finale für die Frauen vom TSV Großhadern buchstäblich zu Hause stattgefunden hatte, mussten nun die Erstplatzierten der Gruppe Süd in das weit entfernte Mönchengladbach reisen, um um den Deutschen Meistertitel mitkämpfen zu können. Mit einer zahlenmäßig starken Truppe, jedoch krankheitsbedingt etwas angeschlagen, standen die bis dato ungeschlagenen Frauen auf der Matte.
Großhadern war im Pool B mit dem JC 66 Bottrop und der PSG Brandenburg eingeteilt und startete im ersten Kampf gegen Bottrop. Nach der Gewichtsklassenauslosung musste ausgerechnet die krankheitsbedingt angeschlagene Bernadette Graf, bis 70kg, gegen Szaundra Diedrich für Großhadern als Erste auf die Matte. Diedrich machte es Bernadette nicht einfach – sie behielt allerdings ihre konstante Linie bei und überraschte die Bottropperin mit einem Uranage. Der erste Punkt für Großhadern. Als nächstes ging Theresa Stoll in der Gewichtsklasse bis 57kg gegen Sina Felske in den Kampf. Ihr dominanter Griff brachte mehrere Bestrafungen für ihre Gegnerin und letztendlich auch den Sieg über die Zeit. Auch Kay Kraus punktete im Superleichtgewicht mit einem Sumi-gaeshi gegen Julia Rotthoff. Ein wohlverdienter Zwischenstand von 3:0 für die bayerische Mannschaft. Auch bis 63kg fand Kathrin Unterwurzacher gegen Katharina Gutmann das richtige Maß. Mit einer Hebeltechnik sicherte sie dem TSV Großhadern einen 4:0 Punktestand und somit auch einen vorzeitigen Sieg. Trotz der Freude ging aber die Konzentration für die nächsten Kämpfe nicht verloren. Zita Notter musste anschließend gegen die Holländerin Guusje Steenhuis im Schwergewicht antreten. Zita fand nicht recht in den Kampf und verlor durch Bestrafung. Bis 78kg wurde Christiane Weidendorfer gegen Maike Ziech aufgestellt. Schnell konnte Christiane mit einem Uranage überraschen, der allerdings von den Kampfrichtern nicht honoriert wurde. Durch eine Hebeltechnik musste sie schließlich den Sieg an Ziech abgeben. Punktegarantin Maria Ertl konnte schließlich im letzten Kampf durch einen Uchimata noch einen letzten Sieg in dieser Begegnung gegen Hannah Karrasch erkämpfen.
Bei einem Endstand von 5:3 zeigten sich die Großhadernerinnen gut eingestellt und siegeshungrig, was für die PSG Brandenburg in der nächsten Begegnung kein Zuckerschlecken bedeutete. Nachdem Brandenburg zunächst gegen Bottrop angetreten war und diese ebenfalls besiegte, folgte somit die letzte und spannendste Begegnung in diesem Pool: der Einzug in das Finale.
Diesmal machte Carolin Flügel, bis 70kg, den Anfang gegen Vivian Hermann. Hermann nutzte eine Unachtsamkeit von Carolin und Brandenburg holte sich den ersten Punkt. In der Gewichtsklasse bis 57kg ging nun Amelie Stoll gegen Ann-Christin Kätzler auf die Matte. Das Duell war sehr ausgeglichen. Die ständigen Angriffe beider Kämpferinnen machten es unheimlich spannend und schwierig für die Kampfrichter hier die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Begegnung ging über die volle Zeit und am Ende standen auf der Anzeigetafel keine Wertungen und auf beiden Seiten jeweils eine Bestrafung. Somit aber ein wertvolles Unentschieden für Großhadern. Kay Kraus, bis 48kg, dominierte im Kampf gegen die Russin Tatjana Moskwina-Stiehl. Kay siegte erneut durch Ippon und brachte Großhadern wieder ins Rennen. In der nächsten Begegnung, bis 63kg, musste Kathrin Unterwurzacher gegen Claudia Ahrens antreten. Die Brandenburgerin war gegen Kathrin sehr gut eingestellt und konnte sich schnell den Sieg erkämpfen – damit die Führung für Brandenburg. Über 78kg ging Astrid Garmeier gegen Anika Heise auf die Judomatte. Astrid kämpfte sehr energisch, konnte aber gegen Heise keine Wertung durchsetzen. Brandenburg holte erneut einen Punkt und es wurde zu einer Zitterpartie. In der Gewichtsklasse bis 78kg ging Christiane Weidendorfer auf die Matte, diesmal gegen die Russin Svietlana Tsimashenka. Nachdem Tsimashenka eine Bestrafung erhalten hatte, wurde Christiane von der erfahrenen Kämpferin überrascht und der Sieg dieser Begegnung ging an Brandenburg. Nachdem nur noch Maria Ertl auf der Liste stand, war nun vor der letzten Begegnung klar, dass sich Brandenburg den Einzug in das Finale erkämpft hatte. Maria Ertl, bis 52kg, holte anschließend noch gegen Jenny Jachmann einen Ehrenpunkt, der am Endergebnis von 2:4 nur noch ein kleiner Feinschliff bedeutete.
Große Enttäuschung über den verlorenen Finaleinzug bei den Mädels war zunächst zu spüren, vor allem da Leipzig im anderen Pool den Einzug geschafft hatte. Nachdem aber die Dirndl schließlich zur Siegerehrung ausgepackt wurden und die ganze Saison nochmals Revue passiert wurde, war die Freude über die gewonnene Bronzemedaille groß. Denn mit der zweiten Medaille in Serie haben sich die Großhaderner Frauen mehr als in der Spitze etabliert.