1. Bundesliga Männer: Der Deutsche Vizemeister heißt Großhadern
1. Bundesliga Männer: Finale in Hamburg am 29.10.2016
Gut waren sie vorbereitet, die Männer des Bundesligateams des TSV Großhadern, hungrig auf den Sieg, aber auch die anderen Mannschaften hatten ihre Hausaufgaben gemacht, der Trubel rund um die Spiele in Rio war abgeflaut, es galt wieder kontinuierlich und hart zu trainieren, den Focus neu zu setzen.
„Unsere Männer haben alles richtig gemacht,“ so Gerhard Dempf , der Teamchef am Wochenende, „die Titelverteidigung haben wir nur knapp verpasst, aber da stand eine sehr kompakte Mannschaft vor uns im Finalkampf…“
Der Beginn verlief nach Maß: mit einer souveränen Leistung aus Erfolgsgaranten und dem jungen Team konnte der TSV gegen den KSV Esslingen mit 8:4 im Halbfinale den Startplatz für das Finale sicher machen. Weit vorne zeigten sich dabei mit ihren Leistungen z.B. Lukas Vennekold und Timo Cavelius, die sich ihrer Stärke bewusst wurden und vermeintlich Ebenbürtige oder Überlegene einfach von der Matte fegten; in Kombination mit den Leistungsträgern wie Tobias Englmaier im Leichtgewicht oder Kalle Frey bei den unter 100 Kilomännern war dies eine geschmeidige und reife Vorstellung. Marcus Nyman zeigte wie immer seine Klasse im Stand- Boden- Übergang in der 90kg Kategorie und Roy Meyer war eine Top- Besetzung im Schwergewicht.
Häufig schon war der KSV Esslingen in früheren Jahren ein Stolperstein beim Einzug in das Bundesligafinale. Heute jedoch nicht, die Mannschaft hatte mit einer optimalen Aufstellung einen optimalen Start hingelegt- ein 8:4 spricht eine deutliche Sprache- und der TSV wollte nun seinen Titel verteidigen. Hamburg war geladen, das Halbfinale gegen die Gruppierung aus Witten- Annen bereits im Kasten, die eigene Halle, die Vision, endlich einmal wieder die Vormachtstellung im Süden ein wenig auszubremsen, die Fans auf der eigenen Seite…
Zunächst lief es rund im Finale – für Hamburg zumindest- Punkt um Punkt musste das Großhaderner Team Federn lassen.
Der Halbzeitstand zeigte vorsichtig an, wer heute die Nase vorn haben würde. Großhadern vertraute, wie so häufig, auf die gesunde Mischung aus Alt und Jung; Hamburg hatte einen luxuriös-facettenreichen Kader, Gerhard Dempf stellte um:
„Noch ist nichts verloren“, sagte er zum niederschmetternden Halbzeitstand, „ wir kämpfen bis zum Ende auf Sieg!“ Offensive statt Defensive!
Knapp wurde es denn doch noch, unerwartete Disqualifikationen auf der Hamburger Seite schubsten einige Favoriten aus ihrer erwarteten Punktegarantenrolle, sodass das Großhaderner Team den Gesamtsieg dieses Teams noch beinahe zum Kippen brachte. Sportlich gesehen soll es ja so sein: dünne Luft für alle.
Mit 7 Punkten auf der Habenseite konnte Hamburg jubelnd den Sack zu machen, Großhadern war mit 6 Siegen nahe dran.
„Schade,“ so der Teamchef, „es gab Schlüsselkämpfe, „die Hamburg dann als Sieg verbuchen konnte, Aber das wussten alle: ein Finalkampf hat immer eine eigene Dynamik mit unberechenbaren Variablen; stolz bin ich auf meine Jungs ohnehin, eine tolle Mannschaftsleistung!“
Mit dem Sieg der Frauen in der 1. Bundesliga und dem Titel des deutschen Vizemeisters lässt es sich nun gut feiern. Der Rekordmannschaftsmeister aus Abensberg hat in Ermangelung eines Frauenteams und den Rückzug der Männerbundesliga in den vergangenen zwei Saisons sicher erst wieder im kommenden Jahr ein Wörtchen mitzureden.
Die Großhaderner werden erst einmal in großer Runde feiern und das zu Recht!
Eine herausragende Saison geht zu Ende, der Kader ist zusammengewachsen, das Potential ist riesig; Bundesliga 2017: wir kommen!