Ungenutzte Chancen beim Thüringer Messecup U16

Über 500 Teilnehmer aus 7 Ländern wurden beim diesjährigen internationalen Thüringer Messecup der U16 am 28.04.2018 in Erfurt registriert. Für die leichten Judoka aus Großhadern ging es bereits um 7:00 Uhr mit den Wiegen los. Das Team bestand aus folgenden erfahrenen Wettkämpfern:

Theresa Kuhn (-40 kg)
Nesrin Jiti (-44 kg) (TUS Holzkirchen)
Amelie Lenhard (-44 kg)
Philine Brodnig (-52 kg)
Mikael Minasyan (-40 kg)
Alexander Schulze (-40 kg)
Adam Toszegi (-40 kg)

Theresa Kuhn konnte in der mit 18 Mädchen besetzten Gewichtsklasse -40 kg den ersten Kampf gegen Lisa Zedler aus Erfurt sauber mit Ippon abschließen. In der zweiten Runde traf sie auf Sophie Scharnberg aus Hamburg und musste eine Niederlage hinnehmen. Da es ihre Gegnerin nicht ins Halbfinale schaffte, bekam Theresa auch keine Chance in der Trostrunde und das Turnier war für sie zuende.

Nesrin Jiti, die für den TUS Holzkirchen startet, befand sich mit 23 Konkurrentinnen in der Gewichtsklasse -44 kg. Dort unterlag sie im ersten Kampf Pia Hegel vom JC Halle, und auch für Nesrin war der Tag gelaufen.

Ebenfalls in dieser Klasse kämpfte Amelie Lenhard. Der ersten Gegnerin Dascha Sapunou von der Judoschule Roman Baur ließ sie keine Chance und siegte schon nach 20 Sekunden. Kira Huyzenfeld aus Mönchengladbach ereilte das gleiche Schicksal, genauso wie Johanna Hülsmeyer aus Frankfurt/Oder. Im Halbfinale wurde sie leider wegen einer Unachtsamkeit von Nele Noack (UJKC Potsdam) mit einem Armhebel gestoppt. Doch Amelie hatte noch eine Chance auf die Bronzemedaille. Im Kampf um den dritten Platz dauerte der Kampf mit ihrer Gegnerin Nehle Wakup (JC 66 Bottrop) sieben Minuten, bevor Wakup schließlich eine Waza-ari-Wertung im Golden Score erzielen konnte. Amelie musste sich dadurch am Ende mit Platz 5 begnügen.

Philine Brodnig kämpfte -52 kg, einer mit 38 Teilnehmern stark besetzten Gewichtsklasse. Mit einem schnellen Ippon nach 10 Sekunden gegen die Erfurterin Lisa Marie Pufahl kam sie in die zweite Runde. Gegen Emma Hammer vom TSV Empor Dahme fand sie jedoch kein geeignetes Mittel und unterlag nach 3 Minuten. Auch für Philine war die Reise hiermit zuende.

Ähnlich erging es bei den Jungs Mikael Minasyan, der sich -40 kg gegen 26 Judoka durchsetzen musste. Gleich im ersten Kampf stand er gegen Dimitrij Popp aus Baden-Württemberg, den 1 Jahr älteren Favoriten und späteren Turniersieger auf der Matte. Hier war nichts zu holen, aber wenigstens bekam Mikael in der Trostrunde noch eine Chance. Doch das Losglück meinte es heute wirklich nicht gut mit ihm. Sein Gegner war Abdu-Samad Abdullaev, der Sieger von Duisburg. Der Kampf dauerte nur 7 Sekunden und Mikael war um zwei Erfahrungen reicher.

In der gleichen Gewichtsklasse kämpfte sein Teamkamerad Alexander Schulze. Mit 3 Minuten kam er zwar insgesamt auf mehr Mattenzeit als Mikael, zeigte aber gegen Stevan Prodanovic (SC Bushido Berlin) leider nicht, was er kann. Er war unkonzentriert und es war, als hätte er zwei linke Hände. Somit verlor er den Kampf auch verdient durch Ippon. Prodanovic kam nicht bis ins Halbfinale und Alex dementsprechend nicht in die Trostrunde.

Adam Toszegi, ebenfalls -40 kg eingewogen, wuchs schon im ersten Kampf über sich hinaus. Gegen den größeren Luca Kruscha aus Frankfurt/Oder, der bereits früh mit einem Waza-ari in Führung gegangen war, konnte er mit einem wunderschönen Te-waza-Konter einen klaren Ippon zeigen. Auch im Kampf in der zweiten Runde gegen David Wien (DJK Bottrop) bewies Adam, dass er geschickt Chancen nutzen kann. Einen halbherzigen Tai-otoshi-Ansatz des Gegners verwandelte er durch einen technisch sauberen Übergang zum Boden mit einem Würgegriff zum Ippon. Im Halbfinale gegen den Erlanger Jan Eckstein musste Adam leider durch einen perfekt getimten De-ashi-barai eine Niederlage einstecken. Nun ging es um Platz 3 gegen den Berliner Abdullaev, der Mikael schon das Leben schwer gemacht hatte. Leider beendete Abdullaev die Medaillen-Hoffnungen von Adam mit genau der gleichen Technik wie Jan Eckstein. Am Ende blieb Adam ein guter Platz 5 nach einer sehr guten Leistung.


Insgesamt hätte es für unsere Leichtgewichtler besser laufen können, es ist mehr Potenzial vorhanden. Doch nicht immer ist die Tagesform gut, nicht immer passt die Konzentration, manchmal hat man Glück und manchmal auch enormes Lospech (Kopf hoch Mikael!). Am Ende gab es immerhin zwei gute fünfte Plätze durch Amelie, bei der auch mehr drin gewesen wäre, und Adam, der heute technisch sehenswertes und offensives Judo gezeigt hat.

Für dieses Jahr war Erfurt nach Backnang und Duisburg das letzte DJB-Sichtungsturnier für die U15/U16 gewesen. Nun können sich die Judoka auf die bevorstehenden Einzelmeisterschaften im Herbst konzentrieren.

Wir bedanken uns bei Eric Rahn und Babak Banaiy für das Coaching und die Unterstützung!

Das könnte dich auch interessieren …