Toller dritter Platz unserer FU16 beim Bundesfinale des Deutschen Jugendpokals
Am 11. und 12.6 fand der diesjährige Bundesentscheid im Jugendpokal Wettbewerb des DJB in Frankfurt am Main statt. Mit von der Partie war auch eine stattliche Mannschaft unserer weiblichen U16 Athletinnen, die sich ja wegen nicht vorhandener Konkurrenz auf Landesebene kampflos für das Finale in Frankfurt qualifiziert hatten.
Nach Hessen fuhren also:
Bettina Bauer (-42kg)
Samira Bock und Tina Vovk (-47kg)
Vanessa Stecher und Philine Brodnig (-53kg)
Elisabeth Pflugbeil, Anne Lenz, Yasmin Bock und Reka Fülöp (-60kg)
Bertille Murphy (+60kg)
Mit dieser tollen Mannschaftsstärke war Großhadern unter den Vereinen eine positive Ausnahme. Die überwiegende Anzahl an Teams waren Kampfgemeinschaften zweier Vereine, und auch in dieser Konstellation brachten manche nur vier oder fünf Kämpferinnen mit. Also beste Voraussetzungen für ein tolles Turnier.
Die vierstündige Anreise am Freitag in Vereinsbus und privat PKW hatten alle Mädchen gut überstanden und wir waren sogar rechtzeitig zum Wiegen an der Halle. Dort wurde direkt der erste Kampf gewonnen (der gegen die Waage), und danach hatten alle mächtig Kohldampf. Also ging es ins Hotel wo die Zimmer bezogen wurden und direkt danach gingen die Bestellungen für Pizza, Pannini und Co an die Küche.
Nach der ersten Nacht hieß es um 8:00 Uhr Abfahrt zur Halle. Die noch etwas verschlafen dreinblickenden Mädchen wachten dann aber spätestens beim hervorragenden Aufwärmtraining mit den Bundestrainern Lena Göldi und Bruno Tsafak auf, so dass einem aufregenden Wettkampftag nichts mehr im Wege stand.
Zuerst musste – wie bei der Fußball EM – eine Gruppenphase mit insgesamt fünf Mannschaften pro Gruppe durchlaufen werden, wobei sich die beiden besten Teams pro Gruppe für das Viertelfinale qualifizierten. Die Auftaktbegegnung gegen die Kampfgemeinschaft JT Visbek/SV Wietmarsche verlief bereits recht erfolgreich. Mit 3:2 Punkten verbuchten wir den ersten Sieg und hier zeigte sich schon früh die beste Qualität unserer Mannschaft: Die Mädchen waren alle füreinander da und auch wenn einmal ein Punkt abgegeben wurde, munterten sich alle gegenseitig auf und feuerten sich an. Echter Teamgeist eben!
Danach hatten sie dann erst einmal eine lange Pause. Während andere Teams bereits ihre dritte Begegnung absolvierten, warteten unsere Judoka noch geduldig auf ihren zweiten Auftritt. Dann ging es endlich gegen die traditionell starken Frankfurter aus Brandenburg weiter. Die Mädels konnten diese Begegnung in beeindruckender Art und Weise mit 5:0 für sich verbuchen. Auch die nächste Begegnung gegen die Kampfgemeinschaft JC Bad Ems/TV Nassau dominierte unsere Truppe. Mit 5:0 ging der Sieg klar an Großhadern. Damit war die Qualifikation für das Viertelfinale schon sicher und im letzten Aufeinandertreffen der Gruppenrunde ging es nun nur noch darum, den Gruppensieg sicherzustellen. Auch hier stand mit 4:1 gegen die Kampfgemeinschaft Schwarza/JSC Stotternheim am Ende ein klares Ergebnis auf dem Papier. Der Gruppensieg ging klar an Großhadern.
Am Nachmittag wurden dann noch die Viertelfinals ausgetragen, so dass wir noch nicht ganz entspannen konnten. Dort standen uns die Kämpferinnen von der Kampfgemeinschaft HTG Bad Homburg/JC Wiesbaden gegenüber. Aber der tolle Lauf unserer Mannschaft war an diesem Tag nicht zu stoppen, und erneut gingen vier der fünf Begegnungen an Großhadern, so dass der Tag mit dem Einzug ins Halbfinale sein Ende fand.
Im Anschluss hatten die Mädels die Gelegenheit sich im Rahmenprogramm der Veranstaltung umzusehen. Speziell das Bungee-Laufen machte allen so viel Spaß, dass sie auch ihren Coach Milan Disovic sowie einige Eltern zum mitmachen überreden konnten. Zu guter Letzt ging es wieder zurück zur Unterkunft und zum gemeinsamen Abendessen. In einer Pizzeria in der Nähe des Hotels wurde dann ausgiebig getafelt, gespielt, gelacht und gequatscht. Alle hatten viel Spaß und auf dem Rückweg gab es sogar noch ein Eis zum Nachtisch. Ein perfekter Tag eben.
Der nächste Morgen brachte dann zuerst einmal Regen. Der Wetterwechsel konnte vielleicht als Omen angesehen werden, denn im Halbfinale wartete mit der Kampfgemeinschaft Kim-Chi Wiesbaden/JC Rüsselsheim ein starkes und professionell organisiertes Team auf uns, das von vorneherein deutlich machte, dass es entschlossen war den Titel zu gewinnen. Und so ging auch gleich der erste Kampf von Bettina verloren, die in einem Sankaku landete und sich nicht zu befreien vermochte. Samira konnte dann im nächsten Kampf den Ausgleich für Großhadern erzielen und so die Begegnung offen halten. Im dritten Kampf landete auch Vanessa im Haltegriff aus dem sie sich zwar befreien, jedoch den dadurch erlittenen Wazari Rückstand gegen die clever verteidigende Gegnerin nicht mehr aufholen konnte. Im folgenden Kampf mussten wir also gewinnen um im Rennen zu bleiben, und mit diesem Druck im Rücken trat Elisabeth an. Sie konnte den Kampf über weite Strecken offen gestalten und beide Kontrahentinnen waren nicht in der Lage eine Wertung zu erzielen. Etwa 20 Sekunden vor Schluss stand es dann 2:3 Shidos gegen Elisabeth als sie schließlich den befreienden ersten Yuko der Begegnung erzielen konnte. Doch die Freude über den möglichen Sieg währte nur kurz. Schon bei der nächsten Aktion wurde der Kampf unterbrochen und nach längerer Diskussion gab es zu unser aller Entsetzen ein Shido gegen Elisabeth. Schade, dass wegen einer so unklaren und umstrittenen Entscheidung am Ende der Sieg nicht an Elisabeth ging, obwohl sie stark gekämpft und als einzige eine Wertung erzielt hatte.
Mit dieser Aktion war alles entschieden, und Bertilles toller Sieg im nächsten Kampf war nur noch Ergebniskosmetik. Nun musste erstmal schnell die Frustration verdrängt werden, da der Kampf um Platz drei ja noch bevorstand. Nach einigen Minuten hatten sich die Mädchen aber schon wieder im Griff und es wurden sogar Witze erzählt um die Stimmung zu heben. Als es dann endlich mit dem kleinen Finale losging waren alle wieder gut drauf, hochmotiviert und die Anfeuerungsgesänge trieben die Kämpferinnen voran. Mit 4:1 fiel das Ergebnis dann auch deutlich aus und die gesamte Mannschaft feierte die gewonnene Bronze-Medaille und ihre tolle Leistung an diesen beiden Tagen.
Am Ende wird aber nicht diese Bronze Medaille oder die umstrittene Entscheidung gegen Elisabeth im Gedächtnis bleiben, sondern die großartige Stimmung im Team und das tolle Mannschaftsgefühl bei dieser hervorragend organisierten Veranstaltung. Wir freuen uns schon darauf im nächsten Jahr wieder anzutreten.
Abschließend möchten wir uns bei unserem Coach Milan Disovic für die Betreuung der Mannschaft auf der Matte bedanken, sowie den Eltern, die mit ihren Fahrdiensten dazu beigetragen haben, dass alle Kämpferinnen sicher nach Frankfurt und zurück kamen. Außerdem möchten wir dem TSV Großhadern für die Übernahme der Meldegebühr und dem BJV für die Bereitstellung des Busses danken.